Die Reigando-Höhle ist berühmt als der Ort, an dem der legendäre Schwertkämpfer Miyamoto Musashi (1584-1645) die letzten zwei Jahre seines Lebens verbrachte. Sie befindet sich auf dem Gelände des Unganzenji-Tempels, eines Zen-Tempels, der in der Nanbokucho-Periode (1336-1392) von Toryo Eiyo gegründet wurde, dem chinesischen Priester, der Zen erstmals nach Japan brachte.
Neben dem heutigen Tempelgebäude, das etwa 50 Jahre alt ist, befindet sich eine Quelle, aus der Wasser aus einem moosbewachsenen Stein sprudelt. Besucher können aus der gleichen Wasserquelle trinken, die schon Musashi genutzt hat.
Vandalismus aus der Meiji-Ära
Auf dem Weg zur Höhle liegt ein moosbewachsener Hang, der mit sitzenden Steinfiguren übersät ist, viele von ihnen kopflos. Dies sind die 500 Rakan (Arhats), die Schüler des Buddha, die oft mit verwirrten, sogar komischen Gesichtsausdrücken dargestellt werden. Sie wurden dem Tempel von Fuchidaya Gihei, einem lokalen Händler, geschenkt. Er ließ sie in Saga über einen Zeitraum von 24 Jahren im frühen 18. Jahrhundert schnitzen (sie waren also nicht hier, als Musashi hier wohnte). Sie wurden in der frühen Meiji-Ära (1868-1912) vandalisiert, als die Regierung den Buddhismus als ausländischen Import anprangerte, der dem einheimischen Shinto-Glauben Japans als zwangsläufig unterlegen eingestuft wurde.
Der Tod von Musashi
Als er mit Ende 50 nach Kumamoto zog, wusste Musashi bereits, dass er sich dem Ende seines Lebens näherte. Hier verfasste er das "Buch der fünf Ringe", ein Werk, das als praktischer Leitfaden für die Schwertkunst und das Leben dient. Es war nicht unpassend, dass Musashi sich in einen Zen-Tempel zurückzog. Er sah Schwertkampf und Zen als ähnliche und sich ergänzende Praktiken an, die zum Finden des wahren Selbst führen, wie es in der Phrase kenzen-ichinyo ausgedrückt wird: "Schwert und Zen sind eins." Es wird gesagt, dass Musashi meditierte, während er auf dem großen Felsen in der Höhle saß. Zu seiner Zeit gab es weniger Bäume am Berghang vor der Höhle, so dass er bis zum Meer im Westen hätte sehen können.
