Zusammen mit der Burg von Kumamoto ist der Suizenji-Park eine der beliebtesten Touristenattraktionen der Stadt Kumamoto.

Die Familie Hosokawa herrschte seit 1600 über die Provinz Higo (heutige Präfektur Kumamoto). Die Hosokawa-Familie förderte die Kampfkünste und die Kunst und leistete einen bedeutenden Beitrag in einer Vielzahl von Bereichen wie der Teezeremonie, Blumenzucht, Bonseki und Töpferei.

Im Jahr 1632 errichtete Hosokawa Tadatoshi an dieser Stelle ein Teehaus, weil die Quelle ideal für Teezeremonien war. (Das heutige Teehaus wurde 1912 von Kyoto hierher verlegt.) Sein Enkel Tsunatoshi legte einen kreisförmigen Garten mit einem Teich und einem Hügel in Form des Fuji an.

Am besten erreicht man den Suizenji-Park mit der Straßenbahn von Kumamoto. Steigen Sie am Bahnhof Suizenji Koen aus und folgen Sie den grünen Schildern in Richtung Norden, um den Eingang zu finden.

Gehen Sie durch das große hölzerne Torii-Tor und kaufen Sie an der Kasse auf der rechten Seite eine Eintrittskarte (400 Yen für Erwachsene, 200 Yen für Kinder).

Das Kokin Denju ist ein historisches Teehaus, in dem Sie grünen Matcha-Tee und traditionelle Süßigkeiten genießen können. Von den beiden Gerichten auf der Speisekarte wählte ich die Kaseita, einen knusprigen Reisteig mit einer dünnen Schicht süßer Quittenmarmelade.

Als nächstes werden wir Ihnen den Izumi-Schrein vorstellen.

Der Izumi-Schrein wurde 1878 zur Verehrung der Anführer des Hosokawa-Clans errichtet. Der Izumi-Schrein ist ein beliebter Ort für Besuche am Neujahrstag, am Tag der Volljährigkeit und am Shichigosan-Fest.

Japan ist berühmt für seine reiche Tradition der Kampfkünste. Eine der beeindruckendsten Kampfkünste, die ich je gesehen habe, war Yabusame, das Bogenschießen zu Pferd. Wegen der damit verbundenen Gefahren wird sie nur sehr selten öffentlich gezeigt. Wenn Sie die Gelegenheit haben, sollten Sie sich die Chance nicht entgehen lassen, ein echtes Yabusame zu sehen.

Es gibt zwei Hauptstile von Yabusame, Ogasawara und Takeda. Beide Schulen wenden dieselben grundlegenden Yabusame-Techniken an, unterscheiden sich aber in Kleidung und Zeremonie. Die Takeda-Schule hat ihren Sitz in Kumamoto und führt regelmäßig Vorführungen in Suizenji durch. Wir konnten mit dem 44. Takeda-Meister, Yojiro Takehara, und seinem Sohn, Kota Takehara, sprechen, der ebenfalls Meister der Schule ist.

Yabusame ist kein Wettbewerb, sondern eine historische Zeremonie zu Ehren der Götter. Aus diesem Grund sind die Kostüme und Rituale vor der Aufführung von Yabusame sehr aufwendig.

Beim Yabusame laufen die Pferde einen 220 Meter langen Parcours abwechselnd ab, wobei die Pfeile auf drei Ziele gerichtet sind. In den sieben Sekunden, die es dauert, einen Pfeil abzuschießen, nimmt der Reiter die Hände von Pferd und Zügeln, während er den Pfeil vom Gürtel nimmt, zieht, ausrichtet und abschießt.

Es ist eine sehr schwierige Kunst, denn es erfordert vom Reiter große Körperspannung, um auf dem Pferd zu balancieren, während er auf der Seite liegt, und gleichzeitig hohe Konzentration, um mehrere Pfeile hintereinander zu schießen.

Anlässlich des 350. Jahrestages der Errichtung des Suizenji-Parks hatten wir das Glück, sowohl den Takeda- als auch den Ogasawara-Stil des Bogenschießens zu sehen. Es ist sehr selten, dass eine gemeinsame Vorführung beider Schulen stattfindet.

Die Veranstaltung begann mit einer Parade bis zum Park, gefolgt von einer Parade durch den Park und einem Besuch des Izumi-Schreins.

Danach begab sich die Prozession auf den langen Weg in den hinteren Teil des Gartens. Zunächst führte Meister Takehara Kota eine Zeremonie durch, um für den Weltfrieden, eine gute Ernte und die Sicherheit und Gesundheit der Menschheit zu beten.

Bald darauf begann das Bogenschießen. Hunderte von Zuschauern säumten den engen Parcours und bewunderten die erstaunliche Geschwindigkeit der Pferde und die prächtigen Kostüme der Bogenschützen.

Zweimal im Jahr werden im Suizenji-Park während der Frühlings- und Herbstfeste des Izumi-Schreins Yabusame-Aufführungen veranstaltet.

Eine weitere wichtige Kunstform, die im Suizenji-Park aufgeführt wird, ist das Noh-Theater. Das Noh-Theater wird seit dem 14. Jahrhundert praktiziert und ist eine klassische Kunstform mit prächtigen Masken und Kostümen. Im Suizenji-Park gibt es ein Noh-Theater unter freiem Himmel, in dem jedes Jahr am ersten Samstag im August eine Takigi-Noh-Aufführung stattfindet.

Im Suizenji-Park finden das ganze Jahr über zahlreiche Veranstaltungen statt, aber es gibt kaum Informationen im Internet, so dass man sich am besten an das Kumamoto City International Center wenden sollte. Der Suizenji-Park ist ein idealer Ort, um der Hektik der Stadt zu entfliehen und einen ruhigen Spaziergang zu machen.